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Beschreibung der Kirche von 1902

Zitate aus DIE KUNSTDENKMÄLER DER PROVINZ HANNOVER von 1902 und 1937


Die in hammerrecht bearbeiteten Bruchsteinen laut Inschrift über der Tür an der Ostseite der Sakristei 1837 erbaute Saalkirche hat an den Längsseiten je drei große mit horizontalem Sturz abgeschlossene Holzsprossenfenster. Die Sakristei, deren profiliertes Traufgesims in gleicher Höhe mit dem der Kirche liegt, ist der Ostwand vorgelagert und mit zwei weiteren Fenstern, die den Schiffsfenstern gleichen, ausgestattet. Das beschieferte Walmdach der Sakristei legt sich gegen den Ostgiebel des Schiffes; Haupteingang in der Westwand der Kirche auffallend breit und hoch mit Werksteingewänden umrahmt.
Im Westen des Daches über quadratischem Grundriß ein an jeder Seite mit Schallfenster versehener beschieferter Dachreiter mit kräftigem Gesims, Helm mit scharfen Knicken vom Viereck ins Achteck überführt. An der Helmpyramide unter besonderem Schutzdach die Uhrschlagglocke. Das mit ebener Holzbalkendecke geschlossene Innere einfach.

Ausstattung:

Auf der Empore im Westen die Orgel aus der Erbauungszeit. An den Längswänden ist die Empore beiderseits bis etwa zu zwei Dritteln des Schiffs entlanggeführt. Über dem Altartisch die schlichte Kanzel.

> Zwei Altarleuchter mit angegossenem Dorn, Bronze, versilbert, H. 30 cm. Dockenform, Ende 17. Jahrh. Am runden Fuß die Buchstaben: + I i G +

> Abendmahlsgeräte: Kelch, Silber, vergoldet, H. 18,25 cm, gotische Form, Fuß und Schaft rund, Zapfenknauf mit den gotischen Kleinbuchstaben: ,,i • h • e • s • u • s •”. Über- und unterhalb des Knaufs nochmals die selbe Umschrift. Um 1400.

> Patene, Silber, vergoldet, 13 cm. Weihekreuz ausgeschlagen, fehlt.

> Oblatendose, Silber, glatt, II. 6 cm, 8,5 cm. Inschrift: ,,1747”. Goldschmiedezeichen 25.

> Kelch, Silber, H. 30 cm. In reicher getriebener Arbeit. Darstellungen zwischen den Ornamenten: Abendmahl, Kreuzigung, Auferstehung. Feingehaltszeichen 12. Vom Jahre 1866.

> Patene, 21,5 cm.

> Weinkanne, Zinn, H. 30 cm, von einfacher Form, um 1800.

Die früher vorhanden gewesene Taufschüssel aus Messing mit Widmungsinschrift aus dem Jahre 1782 war nicht mehr festzustellen.

Pietà, Holz, H. 0,60 m, um 1500, in der Sakristei, Beschädigt. Bemalung abgängig.

Zwei Glocken im Dachreiter

Die größere 1908 von Radler in Hildesheim gegossen ersetzte die im selben Jahr eingeschmolzene gesprungene Glocke von 1678.
Unter der Haube ein Palmettenfries wie an der Glocke von 1676. Am langen Felde: H. Johann Warncken, P. B., Jürgen Busse, K. V., Curdt Brakmeier, K. V., Diedrich Koch, Christoffel Kleiment, Hans Hartwieg, Hans Bielstein, Joachim Aiburg, Anno 1678. —
Am Schlagring: Heise Meier goss mich zu Wolfenbüttel.

Die kleinere, 0,67 m, mit Blattfries und Inschrift: ,,ANNO 1676 // GOSS MICH HEISO MEYER ZU WOLFFENBÜTTEL”, auf der Gegenseite: „H. JOHANWARNEKEN // PASTOR // F • A • D • K • C • K • C • B •”

Auf dem Kirchhof stehen noch einige Grabmäler an ursprünglicher Stelle:

1. Grabmal des Superintendenten Gottlob Broeder * 2.2.1745, † 14.2.1819.
Sandstein, Gesamth. 2,25 m; des Aufsatzes H. 1,10 m. Sockel 0,82×0,82 m. Zwischen Sockel und Aufsatz ein 14 cm hoher Luftraum, war vermutlich früher mit einem steinernen Zwischenstück ausgefüllt.

2. Grabmal des Carl Friedr. Anton Wendebourg * 21.12.1799, † 3.4.1827.
Sandstein, H. 2,20 m, Sockel 0,79×0,79 m. Über dem Sockel kannelierte Säule (ø 0,37 m), darauf eine Urne.

3. Grabmal des Lehrers Christoph Fricke * 20.2.1791, † 2.8.1834.
Sandstein, H. 2,10 m, Sockel 0,82×0,82 m, ähnlich dem Grabstein 1.


Letzte Änderung am 22.10.2010.