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Flur 1 – Im Norden von Beuchte


Beuchter Flurnamen

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Wo heute Pappelplantagen, Rüben und Mais angepflanzt werden, waren in der Vergangenheit die Weidegründe für Ziegen und die Freihaltungsflächen von Sauen.

Das heute ruhige Weddebachtal war viel lebendiger durch die Viehhaltung und wurde von den Dorfbewohnern sicher häufig besucht um das Vieh zu versorgen. Weit früher gab es Wälder, die zur Holzkohleherstellung genutzt wurden.

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Die Bescheibung und Deutung der Flurnamen ist noch nicht abgeschlossen. Aktualisierungen folgen. Weitere Informationen werden gerne aufgenommen

  1. Schierk – Wortbildung aus schīr und ēike
    schier (landsch. ≈ rein) vom mittelhochdeutschen schīr
    ēike (Eiche) altsächsischen ēk und mittelniederdeutschen ēik, ēike
    Der Flurname Schierke im Oberharz wurde 1590 als Schiriken erstmals urkundlich erwähnt. Schier heißt im Harz blankes, reines Holz.
    Der Reichsfreiherr Julius Grote zu Schauen hat den Namen Schierke um 1850 als Bezeichnung für einen reinen Eichenbestand erklärt. Der Harzgeschichtsforscher Eduard Jacobs ist ihm 1894 gefolgt. Er hat unteranderem zur Stützung seiner Ansicht bereits den Beuchter und Equorder Schierk, auf das Lüneburger Forsthaus Schierk und mehrere andere Namen in Niedersachsen und Westfalen verwiesen.
    In einem Artikel der Zeitschrift Braunschweigische Heimat wird berichtet, das sich der Gemeindedirektor Zech aus Wehre und andere alte Einwohner daran erinnern, dass ihre Urgroßeltern Holzanteile auf dem „Schaīrk” hatten. Wehrer Einwohner haben mitgeholfen die Überreste eines früheren Eichenbestandes auf dem „Schierk” durch Stukenrodung zu beseitigen und das Land urbar zu machen. Ähnliche Nachrichten liegen über die Fortsetzung des Beuchter Schierks auf der angrenzenden Gemarkung von Wehre vor.
  2. Vor dem Schierke – bei der Flur Schierk gelegen.
  3. Rothenberg – Die wörtliche Bedeutung des Ortsnamens wird zumeist auf die Lage am Hang von „rotem“ Keupermergel zurückgeführt.
    Eine alternative Ableitungs: mnd. rôt, „roth“; [Erdfarbe; Hinweis auf Eisenortstein]
    Quelle: Schiller, Carl/Lübben, August, Mittelniederdeutsches Wörterbuch, Bremen
    1875-1880, Bd. 3, S. 512
    Es ist aber auch denkbar, dass „Roth…/Rot…/Rod…“ von „roden“ herzuleiten ist.
  4. Auf dem Rothenberg – siehe oben.
  5. MergelkampKamp=Feld, ist eine gerodete und dann eingefriedete Fläche.
  6. Ziegenwinkel – Hinweis auf eine alte Weidefläche für Ziegen.
  7. Im Saubleeke – Hinweis auf eine abgegrenzte Fläche für die Haltung von Sauen.
    mnd. blek, blik, „Grundstück, freie Stelle“; „abgegrenztes kleines Stück Land, Wiese oder Beet“
    Quelle: Scheuermann, Ulrich, Flurnamenforschung. Bausteine zur Heimat- und
    Regionalgeschichte, Melle 1995, S. 110
  8. Welle – Vertiefung unterhalb des Kahlenberges mit einem Bach bei starken Niederschlägen.
  9. Kahlenberg – Wortbild aus Kahl und Berg
    Zu ahd. calo, mhd. kal ‚kahl‘. Namengebend waren kahle, unbewachsene oder gerodete Flächen. Belege mit Stammvokal /o/, zeigen wohl einen dialektal verdumpften Stammvokal und gehören daher hierher und nicht zu Kohle. Schwieriger ist dagegen die Abgrenzung von nhd. kalt, denn auch kahl und kalt können in der Mundart zusammenfallen. Die Abgrenzungsschwierigkeit gilt vereinzelt auch für kahl und Kalb (s. d.).
  10. Unterer Kahlenberg – Zur Wedde stark abfallende Fläche am Kahlenberg. Heute eine Wiese.
  11. Nachtbleek – Hinweis auf die früher gesetzlich vorgeschriebene Nachtweide für die Pferde im Dorf”.
    Quelle Scheuermann, Ulrich, Flurnamenforschung. Bausteine zur Heimat- und
    Regionalgeschichte, Melle 1995, S. 137
    mnd. blek, blik, „Grundstück, freie Stelle“; „abgegrenztes kleines Stück Land, Wiese oder Beet“
    Quelle: Scheuermann, Ulrich, Flurnamenforschung. Bausteine zur Heimat- und
    Regionalgeschichte, Melle 1995, S. 110
  12. Schleusenplatz – Hinweis auf die Stauung des Weddebachs zum Betreiben der durch Wasserkraft angetriebenen Mahlwerke in der Unteren Schierksmühle.
    Schleuse; “Stauvorrichtung in fließenden Gewässern”.
    Quelle: Doornkaat Koolman, Jan ten, Wörterbuch der ostfriesischen Sprache,
    Norden 1879 bis 1884, Bd. 3, S. 218; Duden „Etymologie“.
    Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache, Mannheim 1989, S. 610
  13. Über der Tränke – Eine abfallender Hang, heute eine Ackerfläche. Der Name weist darauf hin, dass das darunter gestaute Wasser auch als Tränke für die auf den umliegenden Flächen gehaltenen Ziegen und Sauen genutzt worden ist.
  14. Lichteranger
    nnd. Anger, „Anger, Grasland, festes Land, das mit Gras, Klee oder Kräutern bewachsen ist und zur Weide dient“; „urspr. Teil der Allmende; Weidegrund, der oft ausschließlich für eine bestimmte Tierart genutzt wurde“
    Quelle: Scheuermann, Ulrich, Flurnamenforschung. Bausteine zur Heimat- und Regionalgeschichte, Melle 1995, S. 109
    ahd. angar, mhd. anger, nfries. eng, inge, „Anger, grüne Flur, Wiese, Grasland“
    Quelle: Doornkaat Koolman, Jan ten, Wörterbuch der ostfriesischen Sprache,
    Norden 1879 bis 1884, Bd. 2, S. 128
  15. Lichterberg – Hinweis auf einen schon seit langer Zeit gelichteten Hügel.
    Nach Simm, Salder, S.8 bedeutet der Ortsname Lichtenberg die Ansiedlung auf der gelichteten, freien Bergkuppe.
    Laut BuKD Wolfenbüttel S.340 ist der Ortname Lichtenberg hingegen nach der hellen Farbe des dort vorkommenden und zum Bau verwendeten Kalksteins benannt – hier nicht zutreffend.
  16. Im Dorfe – Ein nahe dem Dorf liegendes bewohntes und bewirtschaftetes Areal. In der nahen Vergangenheit war dort eine Gärtnerei.


Weitere Quellen werden noch recherchiert und nachgetragen.
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Letzte Änderung am 09.01.2014.